

Fragen und Antworten rund um das Fasten
Unter Fasten nach Buchinger/Lützner versteht man den Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für einen bestimmen Zeitraum.
Ein- bis zwei Entlastungstage, in denen man überwiegend Obst und Gemüse zu sich nimmt, bereiten den Körper auf das Fasten vor.
Während der folgen mindestens fünf Fastentage stehen Tee, Wasser, etwas Honig, Fastenbrühe und Obstsaft auf dem Speiseplan.
Es folgen drei Aufbautage, um den Organismus langsam wieder an Nahrung zu gewöhnen.
Gesundheitsfasten wird 1-2 Mal im Jahr für fünf bis zehn Fastentage empfohlen. Wer noch länger fasten möchte, sollte ärztl. Rat hinzuziehen.
Wer fastet und sich regelmäßig bewegt, baut keine Muskeln ab, sondern kann sogar noch Muskeln aufbauen. Eine Studie aus dem Jahr 2021 hat gezeigt, dass 10-tägiges Fasten mit einer täglichen moderaten Bewegung keinen Einfluss auf den Muskel- und Proteinabbau hat. Der Körper ist schlau genug, seine benötigte Energie während des Fastens nicht aus der Muskulatur zu gewinnen. Stattdessen schaltet er ab ca. dem dritten Tag in die Fettverbrennung, die uns dann die nötige Energie liefert.
Fasten ist eine naturheilkundliche Maßnahme und wird schon seit Jahrtausenden als gesundheitsfördernde Maßnahme angewandt. Der Verzicht auf feste Nahrung mit gleichzeitiger Reduktion von Kalorien regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Regelmäßiges Fasten wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus und stärkt das Herz-Kreislaufsystem. Das Essverhalten wird gesundheitsbewusster und das Risiko für ein Diabetes Typ 2 sinkt. Schon Hippokrates war sich damals sicher: „Bevor die beginnst, jemanden zu heilen, frage ihn, ob er dazu bereit ist, auf die Dinge zu verzichten, die ihn krank gemacht haben.“
Wer regelmäßig fastet, beginnt in kleinen Schritten langfristig seine Ernährung umstellen. Der zeitlich begrenzte Nahrungsverzicht ermöglicht es uns, das eigene Essverhalten genauer zu betrachten. Der Wunsch, sich nach dem Fasten gesünder zu ernähren, wächst. Nach dem Fasten steigt die Lust auf natürliche und gesunde Lebensmittel. Das Verlangen nach Zucker und Alkohol tritt in den Hintergrund. Die positiven Effekte des Fastens wirken in der Regel bis zu einem halben Jahr nach. Wer also ein- bis zweimal im Jahr fastet, wird sich langfristig gesünder ernähren.
Moderate Bewegung während des Fastens ist für den Fastenerfolg sogar von Vorteil. Leichter Ausdauersport, Yoga und sanftes Muskeltraining regen den Kreislauf an, stärken das Immunsystem, unterstützen den Entgiftungsprozess und stärken die Muskeln.. Solange Du es nicht übertreibst und Dich gut dabei fühlst, kannst Du bedenkenlos Sport treiben.
Fasten im Alltag klappt sehr gut, wenn Du einige Tipps beachtest. So sollte Deine Arbeitsbelastung während der Fastenzeit von Art und Umfang her gut einschätzbar sein. Weder besondere Arbeitsherausforderungen noch Termindruck sollten in der Woche anstehen. Daher ist eine gute Planung im Vorfeld wichtig, um eine Überlastung zu vermeiden.
Das Wochenende ist für den Fasteneinstieg am besten geeignet. In vertrauter Umgebung hat man Zeit und Ruhe, sich auf den Fastenprozess einzulassen. Zum Wochenbeginn hat der Körper sich dann auf das Fasten eingestellt und der Alltag lässt sich gut meistern. Besonders unterstützend ist das Fasten in der Gruppe unter der Leitung von FastenexpertInnen.
Personen, die besonderen Gefahren ausgesetzt sind, die schwere Maschinen bedienen müssen oder starken körperliche Beanspruchungen ausgesetzt sind, wird das Fasten während der Arbeitszeit nicht empfohlen.
Grundsätzlich darf jeder gesunde Mensch fasten. Das heißt, er sollte in guter körperlicher und psychischer Verfassung sein sowie keine starken Medikamente zu sich nehmen. Nicht fasten dürfen Schwangere und Stillende, Kinder und Jugendliche, alte Menschen und Menschen mit Essstörungen.
Das Fasten wird auch als Heilmethode bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt. Dies geschieht dann allerdings in Begleitung eines Fastenarztes und häufig auch in entsprechenden Kliniken. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob du fasten darfst, sprich vorher mit Deinem Hausarzt.